Der Goldabbau und seine Auswirkungen

Die zwei Gesichter des Goldes 

Niemand kann wirklich sagen, wann von uns Menschen das erste Gold abgebaut und verarbeitet wurde. Was man jedoch sagen kann ist, dass es uns seit Jahrhunderten fasziniert und uns in seinen Bann zieht: Gold - das sehr auffallend und gelblich glänzende Edelmetall mit der Ordnungszahl 79. Entstanden bei einem unheimlich spektakulärem Zusammenstoß der glühenden Gesteinskugel namens Erde und einem zufälligem Himmelskörper. Was zur Folge hatte, dass viele spannende und stark energetische Elemente entstanden, die wiederum endlich sind.

Gold stellte für viele Frühkulturen einen seltenen und scheinbar unvergänglichen Rohstoff dar, der für Schmuck oder rituelle Gegenstände Verwendung fand, um deren Göttern wertvolle und verehrende Gaben zu erbringen. In China wurde bereits 1100 v. Chr. mit Gold bezahlt und noch heute ist China mit knapp 400 Tonnen Fördermenge Gold pro Jahr (2018) (1) der weltweite Spitzenreiter. (U.S. Geological Survey, Mineral Commodity Summaries, February 2019)

Goldrausch

Welche Anziehungskraft Gold für uns Menschen hat, zeigt das sogenannte Goldfieber: Ein weltweites Phänomen das sich während des 19. Jahrhunderts mehrfach ereignete. Die Seltenheit des Goldes veranlasste die Menschen an Orte zu ziehen, die damals als „Schlaraffenland“ bezeichnet wurden. Auch die Bibel erwähnte ein Goldland mit dem Namen „Ophir“.
Der erste wirkliche Goldrausch ereignete sich in Brasilien in den Jahren von 1693 bis 1695, wodurch jährlich 15 Tonnen Gold nach Europa überführt wurden.
Der wohl größte Goldrausch fand jedoch in Kalifornien statt. Die bekanntesten Orte waren der Klondike River und der Yukon River in Kanada, denn das Waschen von Flussseifen ist eine der ältesten Strategien das Gold zu gewinnen und auch die nachhaltigste. Der einzige Nachteil, den diese Methode mit sich bringt, ist sein Aufwand und seine Mühseligkeit. 

Der Goldabbau

Heutzutage bringt der Goldabbau kein idyllisches Bild mehr mit sich: Wir fördern Gold in riesigen Bergbaugebieten oder bringen es aus tiefen Goldminen ans Licht. Damit es noch schneller geht und vor allem einfacher für uns ist, kommen gefährliche Chemikalien zum Einsatz, die wir niemals freiwillig in unsere Nähe lassen würden. 

Für den Goldabbau sind die Amalgamation oder die Cyanidlaugerei die herkömmlichsten Methoden, die weder umweltfreundlich, noch ungefährlich sind. Das Gegenteil ist hier der Fall: Bei der Cyanidlaugerei wird das Gold in Natrium- oder Kaliumcyanidlösungen extrahiert.
Das gefährlichste und schädlichste Verfahren für Mensch und Umwelt ist jedoch das Amalgamverfahren. Hierbei müssen zuerst die Golderze gemahlen und mit Quecksilber vermengt werden, wobei das Gold herausgelöst wird. Das anschließende Erhitzen ermöglicht es uns pures Feingold zu gewinnen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass man 150 Tonnen Cyanid benötigt, um eine Tonne Gold fördern zu können.
Auch stillgelegte Goldminen geben weiterhin giftige Schwefelsäure durch ihr cyanidbehandeltes Gestein ab. 

Erwähnenswert ist auch der unglaublich hohe Wasserverbrauch, der bei circa 140.000 Liter pro Stunde liegt. Das verschmutzte Wasser wird in einem riesigem Becken aufgefangen und teilweise wieder gereinigt. Das Überlaufen dieser Becken oder Dammbrüche führen immer wieder zu Umweltschäden, die jegliches Leben in Gewässern und Böden auslöschen. Ein einziger Goldring verursacht somit 20 Tonnen Giftmüll. 

Hinzu kommt die Rodung und Abholzung des Regenwaldes, um neue Goldabbaugebiete zu schaffen. Besonders betroffen sind dabei die Gebiete Ghana, Brasilien, Peru, etc.

Wenn der Goldabbau so viele Risiken und Umweltschäden mit sich bringt, warum sind diese Methoden noch immer zulässig? 

Die Nachfrage nach Gold steigt durch den technologischen Fortschritt, aber auch durch die Entwicklung der Gesellschaft und dessen gesteigerten Konsum, die Ausrichtung hin zu Kapitalsteigerung, aber auch das Streben nach sozialer Anerkennung durch Luxusgüter, zu denen auch Goldschmuck zählt. 2016 wurden 47,4 % des gewonnenen Goldes zu Schmuck verarbeitet und weitere 7,5 % in der Elektroindustrie verwendet, die Tendenz ist steigend. Aber was passiert mit dem restlichen Gold? - Dieser dient als Reserve für Banken oder Privatanleger.
Es bleibt aber immer noch ein Problem, den Weg des Goldes komplett zurückzuverfolgen, da einfach zu viele Parteien daran beteiligt sind und so die Wahrheit, der Herkunft des Goldes auf der Strecke bleibt. 

 

https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/fairtrade-siegel.html (SIEGEL)

https://www.fairtrade-deutschland.de/was-ist-fairtrade/fairtrade-standards.html (STANDARDS)

https://www.fairtrade-deutschland.de/produkte-de/gold/hintergrund-fairtrade-gold.html (FAIR-TRADE GOLD)

https://www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen.html (AKTIONEN ZUM AKTIV WERDEN)


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